Auf dem L1 nach Brescia: Wildermieming – Pirchkogel – Dortmunder Hütte (Alpen 5)

Kurz vor dem Pirchkogel

Auf dem L1 nach Brescia: Wildermieming – Pirchkogel – Dortmunder Hütte (Alpen 5)

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Bergab zur Hängebrücke

Der Morgen begann wie der Abend aufgehört hatte. Die Sonne lugte bereits über die östlichen Bergwipfel und wärmte die kühle Morgenluft als wir aus der Ferienwohnung traten. Vor uns lag der längste Abschnitt unserer Alpenüberquerung. Wir liefen durch Wildermieming und die Schulkinder grüßten uns auf Ihrem Schulweg. Der erste Abschnitt unserer Etappe führte uns am Golfplatz vorbei in Richtung Obermieming und weiter Untermieming. Von dort aus führte der Weg über vom Morgentau befeuchtete Wiesen bergab zu einem Waldrand. Auf einem festen Wandweg ging es schließlich steil abwärts bis zur Stamser Hängebrücke. Die Brücke erinnerte uns an eine der zahlreichen Hängebrücken welche wir in Nepal überqueren mussten. Mit dem Unterschied das diese hier wesentlich stabiler aussah. Die Brücke führte uns über den Inn bis an den Rand der Inntal Autobahn (A12).

Der Stift Stams

Durch eine Unterführung gelangten wir vom Inn unter der Autobahn bis nach Stams. Unser Schritt wurde etwas schneller um dem Lärm der vorbeibrausenden Autos zu entfliehen. Da wir am Morgen nichts gefrühstückt hatten suchten wir in Stams nach einem kleinen Laden um uns etwas für ein verspätetes Frühstücken zu besorgen. Fündig wurden wir bei Claudia Höpperger. Einem kleinen Tante Emma Laden am Rande des Ortskerns. Der kleine Laden hatte frische Brötchen, Wurst und Käse. Zudem gab es dort eine kleine Sitzecke wo wir gemütlich unseren Kaffee trinken konnten. Nach dem wohltuenden Frühstück deckten wir uns mit Lebensmitteln für die nächsten Tage ein und liefen weiter durch den Ortskern von Stams. Zu unserer Linken lag das bekannteste Bauwerk des Ortes: Das Kloster Stams, auch Stift Stams genannt. Das Kloster welches 1273 gegründet wurde ist sicherlich einen Besuch wert. Wir mussten das Kloster allerdings hinter uns lassen ohne ihm einen Besuch abgestattet zu haben.

Die Stamser Alm

Endlich wieder nach oben

Stams liegt auf nur 572 m über NN und so hatten wir nun einige Höhenmeter zu bewältigen. Direkt nach der Ortschaft ging es steil bergauf und wir kamen ordentlich ins Schwitzen. Der Weg schlängelte sich am Hang entlang und schon nach kurzer Zeit hatten wir einige Höhenmeter hinter uns gelassen. Nach zirka 2 ½ Stunden erreichten wir unser nächstes Zwischenziel, die Stamser Alm. Diese liegt auf 1.880 m neben einem Jagdhaus des Stamser Stifts. Die einfach eingerichtete Alm ist in der Hauptsaison bestimmt etwas besser von Wanderern besucht als heute. Wir waren nämlich die einzigen Gäste. Wir tranken einen Kaffee und aßen einen sehr leckeren, selbst gebackenen, Kuchen und ruhten uns für 30 Minuten aus. Der Wirt versuchte uns noch zum übernachten zu überreden aber wir wollten unser Tagesziel, die Dortmunder Hütte, noch vor Sonnenuntergang erreichen.

Der erste Gipfel

Nach der Alm ging es zunächst weiter nach oben. Vorbei an Schafsherden gelangten wir an das Bährlehen-Kreuz auf 2.100 m wo wir den wunderbaren Ausblick in das Inntal genießen konnten. Von nun an ging es wieder steil bergauf in Richtung unseres ersten Gipfels auf der Tour. Wir passierten einige Schneereste unterhalb des Gipfels bevor wir vor einem langen Geröllfeld standen. Der Weg war komplett verschüttet. Uns blieb nichts anderes übrig als vorsichtig über das lose Geröll zu klettern. Eine sehr rutschige Angelegenheit und sicherlich nicht ganz ungefährlich. Auf der einen Seite ging es schließlich tief hinab und wir konzentrieren uns auf unsere Schritte. Doch nach weiteren 45 Minuten standen wir schließlich unversehrt auf dem Prichkogel auf 2.828 m. Ein Ausblick blieb uns aufgrund des dichten Nebels um den Gipfel leider verwehrt. Nach einem Eintrag ins Gipfelbuch gingen wir weiter bis zu unserem Endziel für heute.

Die Dortmunder Hütte

Wir passieren den Hinteren Grieskogel und kamen schließlich bei der Gondelbahn Kaiserbahn oberhalb von Kühtai heraus. Die letzten 45 Minuten ging es stets bergab und wir konnten die Dortmunder Hütte bereits sehen. Die DAV Hütte liegt am Ortseingang von Kühtai. Einem einstigen Bergdorf das durch den Skitourismus zu einem hässlich Fleckchen in den Kühtaier Bergen geworden ist. Ein Hotel reiht sich an das andere und nach einem Wohnhaus sucht man vergeblich. Es dämmerte bereits als wir nach 9 Stunden Gehzeit vor der Hütte standen. Wir bekamen ein einfaches Doppelzimmer mit Stockbett und gönnten uns zuerst eine unglaublich wohltuende Dusche. Danach bestellten wir uns ein Bergsteigeressen und ein Bier. Der Wirt muss gesehen haben das wir lange auf den Beinen waren. Die Portion Spagetti Bolognese hätte auf alle Fälle für uns beide gereicht. Wir genossen den Abend und gönnten uns 2-3 weitere Bierchen da morgen eine eher kurze Etappe vor uns lag.

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Kategorie BLOG, REISEN
Autor

Nach einem langen Trip durch Asien begann ich in 2014 diesen Blog zu schreiben. Ich liebe das asiatische Essen und reise immer noch regelmäßig durch Asien. Auf diesem Blog teile ich meine Erfahrungen, Bilder und meine eigenen Rezepte mit Euch.

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