Auf dem L1 nach Brescia: Schweinfurter Hütte – Winnebachseehütte (Alpen 7)
Letzter Eintrag: Dortmunder Hütte – Schweinfurter Hütte (Alpen 6)
Ein sonniger Morgen
Am Morgen setzte sich das schöne Wetter vom Vortag nahtlos fort. Die Sonne schien bereits als wir am reich gedeckten Frühstückstisch in der Schweinfurter Hütte saßen. Ein Tag an welchem der Einsatz von Sonnencreme unverzichtbar schien lag vor uns. Bestens gelaunt genossen wir also unser in der Übernachtung enthaltenes Frühstück und tankten genug Energie für das erreichen des Zwieselsbachjoch. Der Höchste Punkt des heutigen Tages. Etwas mehr als 800 Höhenmeter lassen somit vor uns.
Der Zwieselsbach
Wir zahlten unsere Unterkunft und Verpflegung und traten, gut eingecremt, vor die Türe der Schweinfurter Hütte. Der Weg hinter der Hütte verlief entlang des Zwieselsbaches in Richtung Joch. Das Rauschen des Gebirgsbaches war unser einziger Begleiter und ich genoss jeden Schritt in dieser natürlichen Ruhe. Schon nach kurzer Zeit lag die DAV Hütte hinter uns und nach einer längeren Biegung weg vom Bach war sie auch schon außer Sichtweite.
Der Zwieselbachferner
Ringsherum waren wir nun eingeschlossen von Bergen und auch das Rauschen des Baches war verklungen. Absolute Ruhe wie man sie selten hat. Das ist der Grund warum es uns hier in die Berge zieht. Nach 2 Stunden Gehzeit überquerten wir die ersten größeren Schneefelder und waren dem Zwieselbachferner dabei sehr nahe. Der Gletscher schmiegt sich imposant an den Berg und wirkt bei diesem Wetter wie ein Reflektor. Unsere Brillen waren dabei, ähnlich wie am Annapurna in Nepal, im Dauereinsatz. Die Schneefelder waren durch die Sonne bereits etwas angetaut aber die Überquerung funktionierte schließlich ohne Problem und ohne tiefes einsacken in den Schnee.
Oben am Zwieselsbachjoch
Der letzte Abschnitt vor dem Joch war durchaus etwas anstrengend aber für geübte Bergsteiger ein Sonntagsspaziergang. Nach zirka 3 Stunden standen wir somit oben am Zwieselsbachjoch und wurden mit einem grandiosen Blick auf die Südlich gelegenen Alpen belohnt. Wir machten unsere Mittagspause und genossen die Ruhe und den kostenlosen Panoramablick auf die von Gletschern bedeckten Berge. Trotz aufgezogener Wolken das bisherige Highlight unserer Alpenüberquerung.
Abstieg zur Winnebachseehütte
Nach unserer Mittagspause gingen wir auf dem zunächst steilen Weg hinunter in Richtung Winnebachseehütte. Der Weg flachte nach kurzer Zeit ab und schon bald offenbarte sich der Blick auf den mächtigen Gaiskogel (3.287m) zu unserer Rechten. Weiter unten im Hochtal wurden die Wege etwas breiter und die Markierungen führten uns weiter zum Winnebach. Nach weiteren 2 ½ Stunden kamen wir an der wunderschön gelegenen DAV Hütte an. Hinter der Hütte liegt der flache Gebirgssee, daneben und gegenüber der Hütte rauschen zwei Wasserfälle in die Tiefe. Die Hütte wurde im vorigen Jahr umgebaut und wir bezogen ein neues, kleines Doppelzimmer mit Stockbett. Am Abend genossen wir die nette Gesellschaft eines älteren Ehepaars aus den Niederlanden in der Gaststube ehe wir mit dem Hintergrundgeräusch der Wasserfälle in unsere Betten fielen.
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