Auf dem L1 nach Brescia: Dortmunder Hütte – Schweinfurter Hütte (Alpen 6)
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Ein gemütlicher Morgen
An diesem Tag lag eine eher kurze Etappe vor uns und so wollten wir alles etwas gemütlicher angehen. Zu aller erst begrüßte uns die Morgensonne an einem strahlend blauen Himmel auf unserem kleinen Balkon. Bevor es los ging genossen wir also noch eine ganze Weile die warmen Sonnenstrahlen. Dennoch mussten wir schließlich irgendwann aufbrechen und traten, wieder einmal ohne Frühstück, vor die Dortmunder Hütte.
Kühtai
Wir liefen durch das im Sommer ausgestorbene Kühtai auf der Suche nach dem einzigen kleinen Lebensmittelladen im Dorf. Zunächst ging es vorbei an vielen Hotelklötzen und Liften. Das Dorf ist zudem gesäumt mit Kränen. Es wird tatsächlich noch mehr gebaut. Bergromantik wird man im Sommer hier vergebens suchen. Der kleine Lebensmittel- Souvenirladen liegt direkt neben der Passstraße und alles was dort verkauft wird ist überdurchschnittlich teuer. Dennoch musste etwas in unsere Mägen und so aßen wir einen Banane, ein Brötchen und tranken einen furchtbar schlechten Automatenkaffee neben der mittlerweile gut befahrenen Straße. Immerhin spielte das Wetter noch mit. Wir starteten unsere Wanderung gegenüber dem kleinen Laden. Dort ging es durch ein kleines Törchen direkt auf den kleinen Wanderweg.
Finstertaler Speicher
Zunächst befanden wir uns auf einem kleinen Rundweg welcher uns vorbei an drei kleinen Bergseen und der Drei-Seen Hütte in Richtung Finstertaler Speicher führte. Der Stausee mit tiefer gelegenem Kraftwerk versorgt die Region mit ausreichend „grüner Energie“. Das beeindruckende Bauwerk liegt auf 2300 m und man hat von dort oben einen schönen Blick in das Hochtal. Wir liefen linker Hand am Stausee vorbei und mussten feststellen dass der eigentliche Weg durch einen Erdrutsch versperrt war. Trotz der Sperrung steigen wir über den Zaun und liefen auf einem schmalen Trampelpfad oberhalb des eigentlichen Weges weiter. Nach kurzer Zeit standen wir somit wieder auf dem Wanderweg. Dieser führte zunächst vorbei an das andere Ende des Speichers. Schließlich ging es wieder bergauf und wir liefen in Richtung Finstertaler Scharte.
Finstertaler Scharte
Vor uns lag endlich wieder ein würdiger Anstieg. Anfangs ging es noch eher moderat durch Fels und Geröll nach oben. Doch das änderte sich kurz vor der Scharte. Der Weg führte steil nach oben und nach 2 ½ Stunden standen wir am höchsten Punkt der heutigen Wanderung. Die Finstertaler Scharte liegt auf 2.777 m und man genießt von dort oben einen traumhaften Blick gen Süden. Vor uns erstreckten sich die Berge und wir genossen den einzigartigen Ausblick. Unser Mittagessen auf der Scharte bestand aus einem Müsliriegel was immer noch besser war als das teure Frühstück in Kühtai.
Abstieg und Schweinfurter Hütte
Trotz unseres späten Aufbrechens lagen wir gut in der Zeit und so konnten wir den Abstieg zur Schweinfurter Hütte eher gemütlich angehen. Der Pfad ging erneut durch loses Geröll, vorbei an Bergziegen, hinab bis zur Schweinfurter Hütte. Nach ca. 1 ½ Stunden standen wir bereits vor der Hütte, an welcher gerade Umbaumaßnahmen stattfanden. Unter dem Strich waren wir heute gerade einmal 4 ½ Stunden gelaufen. Trotzdem gönnten wir uns ein kaltes Bier vor der Schweinfurter Hütte. Die DAV Hütte verfügt über insgesamt 52 Schlafplätze (plus Notlager) und wir bezogen unsere Betten im Schlaflager ehe wir uns zum Abendessen in die gemütliche Gaststube setzten. Diese war gut gefüllt und wir bestellten das bereits übliche Bergsteigeressen. Nach einem weiteren Bier und einer Runde Kartenspiel fielen wir in unsere Stockbetten.
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