Angekommen in Mandalay (SOA 34)
Letzter Eintrag: Mit dem Zug nach Mandalay (SOA 33)
Eins muss man der Bahn in Myanmar lassen, sie ist pünktlicher als die Deutsche Bahn. Natürlich aber auch wesentlich langsamer. Wie bereits befürchtet hatten wir eine hüpfende Nacht in unserem Bett. Zudem war es saukalt und ich habe schließlich in langer Hose, Unterhemd, T-Shirt und Hoodie versucht zu schlafen. Als der Zug um 5:30 Uhr in Mandalay am Bahnhof zum stehen kam, hatte ich gerade einmal 1-2 Stunden geschlafen. Nach hastigem packen unserer Sachen standen wir total verpennt am Bahnhof und mussten uns erst einmal orientieren.
Zuerst ging es 15 Minuten auf der richtigen Straße in die falsche Richtung während uns unzählige Mönche auf ihrem morgendlichen Gang zum Frühstück „bettelnd“, barfuß entgegen kamen. Nachdem uns das aufgefallen war, haben wir uns erst einmal in einer Teestube ein kleines Frühstück mit Tee besorgt. Als wir schließlich um ca. 7 Uhr an unserem Hotel ankamen, war unser Zimmer tatsächlich schon frei und wir haben uns aufs Ohr gehaut.
Um 10:30 Uhr ging es dann los in die Stadt. Am riesigen Mandalay Palace vorbei liefen wir ganz gemächlich zur Kuthodaw Pagode. Sie besteht aus 729 pavillonartigen Tempeln, in denen je eine weiße Marmorplatte liegt. Diese Tempel werden auch Stupas genannt. Auf den Marmorplatten ist der Pali-Kanon niedergelegt, das Leben und die Lehren Buddhas. Die ursprünglich vergoldeten Lettern sind heute nur noch schwarz eingefärbt. Die Pagode wird wegen dieser umfangreichen Darstellung auch als „Das größte Buch der Welt“ bezeichnet. Vor der Erschaffung dieser Anlage waren die Texte ausschließlich auf Pergament niedergeschrieben.
Weiter ging es zur Sandamuni Pagode. Eine Stupa die Südwestlich von Mandalay Hill gelegen ist. Dann ein leckeres Mittagessen an einem Straßenstand und anschließend ein Mittagsschlaf in einem der Tempelvorhöfe.
Von dort ging es barfuß und schweißtreibend auf die Spitze von Mandalay Hill. Die Aussicht von dort ist beeindruckend und gegen Abend füllte sich der Platz an der Spitze mit Einheimischen und einigen Touristen von den vielen „Guided Tours“. Wir blieben bis nach Sonnenuntergang um dann die vielen Stufen wieder nach unten zu steigen.
Auf dem Nachhauseweg teilten wir uns ein Taxi mit einem Franzosen aus Taiwan der Professor an der Uni ist und in seiner Freizeit als Reisereporter für einen Pariser Verlag die Welt bereist und damit ein extra Geld verdient. Der Kerl ist mit einer Neuseeländerin mit taiwanesischen Wurzeln verheiratet, hat eine 3 jährige Tochter und war uns auf anhieb total sympathisch. Wir teilten uns ein Essen an einem Street Food Stand und saßen noch eine Ewigkeit bei Tee zusammen und sprachen über das Reisen, Gott und die Welt. Eins ist sicher. Nach Taiwan geht es bald auch einmal. Einen Schlafplatz habe ich schon einmal sicher.
Morgen geht es früh raus. Wir nehmen uns ein Taxi für den ganzen Tag und lassen uns die schöne Umgebung von Mandalay zeigen.
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