Der erste Tag in Rangun (SOA 31)
Letzter Eintrag: Meine Gedanken über Bangkok (SOA 30)
Nach einem Frühstück am Straßenstand für 20 Baht haben wir uns ganz gemütlich auf den Weg zum Flughafen gemacht um anschließend mit Air Asia nach Rangun zu fliegen. Schon im Zug dahin haben wir Nicolai, einen Franzosen aus Toulouse kennengelernt. Zufällig war er auf dem selben Flug und hatte die selben Pläne wie wir. Ein total netter Typ der jetzt schon seit Oktober am Reisen ist.
Der Flug war schnell und problemlos. In einer guten Stunde waren wir in Yangon. Trotz aller Warnungen in Reiseführern und von anderen Backpackern war es uns möglich zu einem guten Kurs Dollar in die heimische Währung Kyat zu tauschen. Hier wird man schnell zum Millionär. Für 100 Dollar habe ich 98000 Kyat bekommen.
Unsere 5 minus 4 Sterne Unterkunft ist ok aber echt zu teuer. Der Franzose hat ein Hostel mit Schlafsaal für 4 $ die Nacht gefunden. Wir zahlen 15 $… Immerhin mit Frühstück! Erste Lektion in Myanmar gelernt.
Die ersten Eindrücke sind trotzdem sehr positiv. Rangun ist die größte Stadt des Landes und auf der Fahrt vom Flughafen zum Hotel merkt man das auch am Verkehr. Wenn es dunkel wird, beginnt das Leben in den Straßen und der Verkehr wir deutlich weniger. Wir waren mit Nicolai aus Toulouse und David aus Fankfurt an einem Straßenstand und haben auf kleinen Hockern für 800 Kyat (ca. 60 Cent) gegessen. Eine Kanne Tee gab es umsonst dazu.
Im Anschluss sind wir ganz gemütlich durch die Stadt gelaufen während uns die Kinder winkend zum Federball spielen einluden oder die Erwachsenen uns freundlich baten an ihrem Spiel (eine Art Pool das mit den Fingern auf einem Brett gespielt wird) teilzunehmen. Nach einer Weile sind wir auf ein Bier in eine örtliche Kaschemme gestolpert und haben mit den Locals (die älteren sprechen ein wirklich gutes Englisch) am Tisch ein paar Flaschen des staatlichen Myanmar Bier geleert. Echt aufgeschlossene Gespräche und super freundliche Menschen mit einem ehrlichen Lächeln im Gesicht. Besonders bewundert wurden meine Tattoos. Die meisten Leute haben einfach ohne zu fragen aber nicht unverschämt meine Arme genommen und sich staunend das „Bilderbuch“ angeschaut. Die Politische Lage ist dennoch zu spüren. Die Polizei oder uniformierte Beamte sind allgegenwärtig und bei manchen Themen im Gespräch werden die Einheimischen verlegen und ruhiger, sie sprechen leise oder sagen etwas wie: „Psst. Besser nicht so laut hier darüber reden.“ Ein echt komisches Gefühl in einem Land zu sein in dem es Meinungsfreiheit nicht wirklich gibt so wie es für uns alle selbstverständlich ist!
Auf dem Nachhauseweg sind wir noch an der Sule Paya, der wohl historischen Verkehrsinsel der Welt vorbei gekommen. Die 2500 Jahre alte Sule Pagode ist in einen Kreisverkehr eingebettet und fügt sich willenlos in das Stadtbild von Rangun ein!
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